KALKSTEIN, MERGEL & QUARZIT
60 Millionen Jahre im Profil
Aspisheim schmiegt sich an die nördliche Hangkante des rheinhessischen Plateaus. Unter dem tertiären Kalksteinstockwerk schichten sich abwechselnd Meeressande und bunte tonige Mergel. Unsere Weine wachsen auf carbonatreichen Lehmen tertiärer Riffe und Meeresbuchten. Die auf skelettreichen Böden am Oberhang wachsenden Reben finden zwischen den Kalksteinen einen luftigen warmen Standort, der die Säure gut puffert.
Die nährstoffreichen Lehme bringen Weine eleganter Mineralik hervor. Wasser müssen sich die Reben erst in tieferen Schichten erwachsen, daher liefern ältere Reben besonders kräftige Weine hoher Qualität. Die am Unterhang anstehenden Mergellagen sind deutlich toniger und weniger skelettreich. Die Bodenstruktur ist gut mit hohem Wasserspeichervermögen. Die Dichte des Bodens überträgt sich auf den Wein, er bietet viel Körper und feine Frucht.
BÖDEN IN BINGEN
Am Schlossberg ein Schwätzerchen
In dieser Steillage am Rochusberg in Bingen konnten wir vor einigen Jahren eine Parzelle erwerben und mit Riesling bestocken. Das Besondere: QUARZIT! Im Gegensatz zu den relativ jungen Sedimenten des übrigen Rheinhessen entstand der Quarzit aus sandigen Sedimenten des tropischen Devon (vor über 400 Mio. Jahren). Hoher Druck im Laufe von Jahrmillionen der Gebirgsfaltung formten dieses Gestein. Flachgründigkeit, Entkalkung und Nährstoffarmut charakterisieren diesen Standort. Luft und Wärme genießt der Riesling hier, aber Hunger und Durst lassen ihn darben. Derart in Not, steckt die Rebe ihre ganze Kraft in ihre Nachkommen – die Trauben. Es entstehen langlebige, komplexe Weine mit prickelnder Säure und feiner Mineralität.